FLUIDDYNAMIK: Physik der Seifenblasen
Wissenschaftler der Université de Rennes (Frankreich) haben untersucht, was beim Pusten von Seifenblasen passiert. Sie bauten eine Maschine, die Seifenlauge kontrolliert abfließen lässt und so einen dauerhaften Flüssigkeitsfilm erzeugt. In diesen hinein bliesen sie mit einer Düse sowohl Luft als auch andere Gase wie Helium und Schwefelhexafluorid. Die Größe und die Dicke des Films ließen sich verändern, ebenso der Durchmesser der Düse, ihr Abstand zum Seifenfilm und das Strömungstempo des Gases.
Laut den Ergebnissen bilden sich Seifenblasen erst, wenn der Gasstrom eine bestimmte Geschwindigkeit überschreitet, die von seiner Massendichte abhängt. Denn das Gas muss eine hinreichend große Kraft auf den Seifenlaugenfilm ausüben, um diesen so weit auszubeulen, dass kugelförmige Gebilde entstehen. Die Blasen lösen sich außerdem leichter, wenn der Flüssigkeitsvorhang breiter und höher ist als der Durchmesser der Düse – und wenn der Düsenausgang sich möglichst nah am Seifenfilm befindet. Die Dicke des Flüssigkeitsfilms spielt hingegen keine Rolle.
Für praktizierende Seifenblasenmacher bedeutet das, sie sollten hinreichend stark pusten – und zwar aus kleiner Entfernung auf einen möglichst großen Ring, der zuvor in Lauge getaucht wurde. Den Ring hingegen ständig in die Flüssigkeit zu tunken, um möglichst viel Seifenlösung aufzunehmen – ein Verhalten, zu dem viele instinktiv neigen –, bringt eher wenig.
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