Brücken: Pionierarbeit im Flussbett
Er kam, sah – und ließ eine Brücke über den Rhein schlagen. Als Gaius Julius Cäsars Legionen im Spätsommer 55 v. Chr. die natürliche Nordgrenze des Imperiums erreichten, hielt es der Feldherr für angebracht, den germanischen Stämmen auf der anderen Flussseite Roms Militärmacht zu demonstrieren, fielen doch vor allem die Sugambrer immer wieder plündernd in die Provinz Gallien ein. Nur zehn Tage benötigten seine Soldaten – laut Cäsars Bericht "De Bello Gallico" – vom Heranschaffen des Bauholzes bis zur Fertigstellung der Brücke.
Leider beschrieb der Feldherr darin Konstruktion und Bauvorgang nur in groben Zügen, da er beim Leser wohl entsprechendes Wissen voraussetzte. Er schilderte zum Beispiel, dass die Pioniere zunächst Pfähle in den Grund des Flusses rammten und mit Querbalken zu Jochen, diese wiederum mit Längsbalken verbanden. Der australische Ingenieur Colin O'Connor, Professor für ziviles Ingenieurwesen an der University of Queensland in Brisbane, hat aus diesen Angaben ein Modell rekonstruiert, das der historischen Wahrheit sehr nahe kommen dürfte. …
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