Planetenforschung: Prägte die Mondentstehung den Asteroidengürtel?
Das Ereignis, das den Erdmond hervorbrachte, hat möglicherweise heute noch sichtbare Spuren im Asteroidengürtel hinterlassen, berichten Forscher um William Bottke vom Southwest Research Institute (USA). Astronomen gehen mehrheitlich davon aus, dass der Mond bei einem Zusammenprall zwischen der Urerde und einem etwa marsgroßen Himmelskörper entstand. Vermutlich ereignete sich dieser vor etwa 4,5 Milliarden Jahren, wie Analysen von Mondgestein ergeben haben. Bei der Kollision müssen Unmengen von Material ins All geschleudert worden sein. Bis zu zehn Milliarden kilometergroße Bruchstücke könnten dem Schwerefeld der Erde entwichen sein, ergeben die Berechnungen von Bottke und seinen Kollegen.
Etliche Brocken, so die Annahme der Forscher, könnten sodann mit Himmelskörpern im Asteroidengürtel kollidiert sein – mit Geschwindigkeiten um zehn Kilometer pro Sekunde. Dabei seien heftige Stoßwellen freigesetzt worden, die das Asteroidengestein stark erhitzten, worauf es sich zum Teil in Glas verwandelte. Zudem sei das Edelgas Argon aus dem erwärmten Material verdampft. Argon entsteht großteils beim radioaktiven Zerfall von Kalium-40-Isotopen und reichert sich deshalb mit der Zeit in Gesteinen an, die solche Isotope enthalten.
Tatsächlich lassen sich in vielen Steinmeteoriten, die aus dem Asteroidengürtel stammen, Schmelzeinschlüsse und dunkle Glasadern nachweisen. Und das Argon-Kalium-Verhältnis in diesen Meteoriten deutet auf eine starke Erhitzung vor etwa 4,5 Milliarden Jahren hin. Das stimmt sehr gut mit dem mutmaßlichen Entstehungszeitpunkt des Monds überein. Allerdings ist noch fraglich, ob die untersuchten Meteoriten typisch für den gesamten Asteroidengürtel sind.
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