Meteorologie: Regen bremst Hurrikane
Regentropfen nehmen Hurrikanen bis zu ein Drittel ihrer Kraft, wie Tapan Sabuwala und seine Kollegen vom Okinawa Institute of Science and Technology (Japan) herausgefunden haben. Die Erkenntnis erklärt, warum die vorhergesagte Intensität von Wirbelstürmen in den meisten Fällen deutlich von der gemessenen Stärke abweicht.
In einem typischen Hurrikan fallen etwa zwei Kubikkilometer Regen pro Tag. Wie sich dies auf die Windgeschwindigkeiten auswirkt, war bisher kaum bekannt. Sabuwala und sein Team werteten deshalb Satellitendaten der letzten 30 Jahre aus und verglichen die prognostizierte Intensität von Hurrikanen mit den tatsächlich aufgetretenen Werten. Dabei stellten sie eine deutliche Abweichung fest. Erst als sie in den Modellrechnungen, mit denen solche Stürme simuliert werden, die Reibung des Winds an den Regentropfen berücksichtigten, glichen sich Vorhersagen und gemessene Intensitäten an.
Die vielen Milliarden Liter Wasser, die pro Stunde in den zentralen Bereichen eines Hurrikans niedergehen, sorgen demzufolge dafür, dass die Windgeschwindigkeit dort durchschnittlich um 20 Prozent niedriger ausfällt. Bei besonders regenreichen Wirbelstürmen kann die Abschwächung sogar bis zu ein Drittel betragen. Die Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse künftig zu einer Verbesserung von Wetterprognosen und Krisenmanagement beitragen können.
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