Blick in die Forschung: Kurzberichte: Rekord: Stern S 62 umrundet Sagittarius A* in nur 9,9 Jahren
Das Zentrum unserer Galaxis ist rund 27 000 Lichtjahre von uns entfernt. Würde man versuchen, die einzelnen Sterne um das dortige extrem massereiche Schwarze Loch, genannt Sagittarius A* (gesprochen: A Stern), kurz Sgr A*, im optischen Bereich zu beobachten, so wäre dies sehr frustrierend. Der Staub, der sich zwischen uns und dem Zentrum befindet, verhindert nämlich eine erfolgreiche Beobachtung bei den dem Auge zugänglichen Wellenlängen. Hier helfen spezielle Halbleitersensoren: Die Erfindung der CCD-Chips in den 1970er Jahren war für die Astronomie ähnlich bedeutsam wie die Gravitationswellendetektoren. In beiden Fällen hat ein technologischer Durchbruch dazu geführt, dass wir das Universum ein Stück besser verstehen.
Nun hat Staub glücklicherweise die Eigenschaft, mit Infrarotstrahlung kaum in Wechselwirkung zu treten. Durch passende CCD-Sensoren lässt nun genau dieses Verhalten ausnutzen, um Zugang zu Vorgängen im Herzen unseres Milchstraßensystems zu erhalten. In den 1990er Jahren wurde dazu eines der größten Observatorien der Welt in der chilenischen Atacamawüste gebaut: Das Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) verfügt über vier Hauptteleskope mit unterschiedlichen Beobachtungsinstrumenten. Ein Großteil dieser Geräte arbeitet im Infrarotbereich und einige wenige sind zur Messung von Sternbewegungen um Sgr A* herum geeignet …
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