Reproduzierbarkeit: Wie (un)zuverlässig ist die Forschung?
Als meine Tochter heiratete, beschloss ich, ihr ein ganz besonderes Hochzeitsgeschenk zu machen: eine selbst konstruierte Uhr. Der Designer Clayton Boyer präsentiert auf seiner Website www.lisaboyer.com/Claytonsite/Claytonsite1.htm zahlreiche Anleitungen für den Bau von hölzernen Chronometern. Ausgestattet mit diesen Plänen, die in vielerlei Hinsicht dem Methodenteil eines Papers ähneln, machte ich mich sogleich ans Werk.
Zerlegt in ihre Bestandteile, erscheint eine Uhr gar nicht so kompliziert. Da ist zunächst das Räderwerk. Es überträgt die Kraft der Gewichte, die den Mechanismus antreiben. Das letzte Zahnrad wirkt auf die Hemmung ein, die ihrerseits mit dem Gangregler (oft einem Pendel) verbunden ist. Pendel und Hemmung sorgen gemeinsam dafür, dass die Mechanik periodisch angehalten wird und die Uhr somit regelmäßig geht. Schließlich existiert noch ein weiteres Räderwerk, dessen einzige Aufgabe darin besteht, die Stunden- und Minutenzeiger im richtigen Verhältnis zu bewegen. Verglichen damit ist eine lebende Zelle viel komplizierter.
In den Monaten vor der Hochzeit meiner Tochter arbeitete ich jeden Abend an meinem Geschenk. Mit Laubsäge und Feile formte ich jeden einzelnen Zahn in jedem einzelnen Rad, bis alles perfekt war – so glaubte ich zumindest. Als nur noch wenige Wochen bis zum freudigen Ereignis verblieben, setzte ich alle Teile zusammen, fügte die Gewichte und das Pendel hinzu. Es entstand ein toll aussehender Mechanismus, der … nicht lief! ...
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