Retinaimplantate: Licht ins Dunkel
Seit er mit sechs Jahren die Diagnose Retinitis pigmentosa erhielt, lebt Peter Böhm mit dem Wissen, dass seine Sehkraft stetig abnehmen wird. Die Erbkrankheit, bei der lichtempfindliche Zellen in der Netzhaut absterben, trifft etwa einen von 4000 Menschen. Sie erzeugt in der Regel erhebliche Seheinschränkungen wie Nachtblindheit, erhöhte Blendempfindlichkeit sowie einen Tunnelblick. Ein Teil der Betroffenen erblindet sogar gänzlich. Böhm selbst konnte 2014 mit dem linken Auge gar nicht mehr und mit dem rechten nur noch stark eingeschränkt sehen.
In jenem Jahr unterzog er sich einem Eingriff, der seine Sicht ein Stück weit wiederherstellen sollte: In die Netzhaut des linken Auges ließ er sich ein Retinaimplantat einsetzen. Derartige Sehprothesen bestehen aus Chips mit jeweils einigen hundert Elektroden oder lichtempfindlichen Fotodioden. Sie übersetzen Licht in winzige Stromimpulse, die sie an ihre Umgebung abgeben. Nervenzellen in der Netzhaut registrieren dieses Signal und leiten es ans Gehirn weiter. Im Kortex entsteht dann der Eindruck von »Phosphenen«, also einfarbigen Lichtpunkten.
Nach dem Eingriff sah sich Böhm bei einem Volksfest ein Feuerwerk an. In einem TEDx Talk beschrieb er 2017 das Erlebnis…
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