Wissenschaftsgeschichte: Die Erde auf einem Blatt Papier
Eigentlich waren die Arbeitsbedingungen für den Kartografen und Geografen Gerhard Mercator (1512 – 1594) ungünstig. Sein Duisburger Familienunternehmen lag im 16. Jahrhundert geografisch an der Peripherie des europäischen Buchhandels- und Verlagsnetzwerks. Mercator selbst galt in diesem Bereich eher als Laie, und seine Einkünfte als Mathematiklehrer des Duisburger Gymnasiums dürften für die Ausstattung einer Gravurwerkstatt kaum ausgereicht haben. Dennoch brachte er es zu einem der bedeutendsten Kartografen seiner Zeit.
Wie alle Landkartenzeichner stand er vor dem Problem, die Oberfläche der kugelförmigen Erde in der Ebene abzubilden, wobei es unweigerlich zu perspektivischen Verzerrungen kommt. Um diesem Dilemma beizukommen, entwickelte er die nach ihm benannte Projektionsmethode (Mercator-Projektion), die sich als großes Erfolgsmodell erweisen sollte. Noch heute wird sie in der Kartografie eingesetzt. ...
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