TECHNIK: Aufstieg der Maschinen
Das künstliche Superhirn, das die Weltherrschaft an sich zu reißen droht, ist ein klassischer Sciencefiction-Topos. Mag uns ein solches Szenario derzeit auch eher unwahrscheinlich vorkommen angesichts qualmender SmartphoneAkkus oder Autos, die autonom ins nächste Stauende rasen, so dominieren Computer heute doch schon auf etlichen Feldern, die einst der menschlichen Intelligenz vorbehalten schienen. Erinnert sei hier nur an die vermeintlich ewigen menschlichen Bastionen Schach und Go, die 1997 und 2016 fielen, als sich mit Garri Kasparow und Lee Sedol die jeweils stärksten Meister ihrer Zunft einem Computer geschlagen geben mussten.
Die Beispiele Kasparow und Sedol finden sich auch in Ulrich Eberls Buch. In 13 Kapiteln entwirft der Wissenschaftsjournalist mögliche Zukunftsszenarien dazu, wie künstliche Intelligenz (KI) unseren Alltag verändern könnte. Faktenreich und mit hoher Sachkenntnis führt Eberl durch die Welt der Roboter und Computer, erläutert, was sich hinter Begriffen wie Smart Home, Smart City, Cyborg oder Neurochip verbirgt, und zeigt die Chancen auf, die KI uns künftig eröffnet – ohne dabei die Risiken zu verschweigen. Auch wenn die Prognosen des Autors manchmal etwas überzogen erscheinen, etwa bei der Frage der Vernichtung von Arbeitsplätzen durch KI, so ist das Buch insgesamt doch eine sehr lesenswerte Auseinandersetzung mit einer Entwicklung, die unser Leben mehr und mehr bestimmen wird.
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