Früheren, allerdings umstrittenen Untersuchungen zufolge sollen gestillte Säuglinge im Durchschnitt klüger sein als Flaschenkinder. Nun haben Eileen Birch und ihre Kollegen aus Dallas nachgewiesen, dass zwei Bestandteile der Muttermilch, die im Milchersatz normalerweise fehlen, tatsächlich die Intelligenz von Babys fördern. Dabei handelt es sich um die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Arachidonsäure. War die Flaschenmilch während der ersten 17 Lebenswochen damit angereichert, erzielten die Säuglinge bei einem Intelligenztest nach 14 Monaten im Mittel sieben Punkte mehr als Altersgenossen, die nur normale Ersatzmilch erhalten hatten. Gut ein Viertel der Kinder mit der angereicherten Nahrung schafften sogar 15 Punkte mehr als der Durchschnitt. Die Arachidonsäure hat offenbar den zusätzlichen positiven Effekt, auch die psychomotorischen Fähigkeiten des Kindes zu steigern. (Developmental Medicine & Child Neurology, Bd. 42, S. 174)


Aus: Spektrum der Wissenschaft 6 / 2000, Seite 23
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH