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Paläontologie: Riesenkrokodil mit Appetit auf Dinosaurier



Fische, Schildkröten und dann und wann ein kleiner Sauropode: So könnte der Speisezettel von Sarcosuchus imperator ausgesehen haben. Wissenschaftler um Paul Sereno von der Universität Chicago entdeckten jetzt in Niger die 110 Millionen Jahre alten Überreste des größten Krokodils, das jemals gelebt hat. Bereits 1964 waren vereinzelte Bruchstücke aufgetaucht. Doch erst der neue Fossilfund ermöglichte eine genauere Rekonstruktion. Allein der Schädel des gigantischen Reptils maß zwei Meter; insgesamt war es mit elf bis zwölf Metern so lang wie ein Reisebus und acht Tonnen schwer. Dabei hatte das gefundene Exemplar mit einem Alter von etwa vierzig Jahren seine volle Größe noch gar nicht erreicht; erst rund zwanzig Jahre später wäre es – so die Schätzung der Forscher – wirklich ausgewachsen gewesen. Überbiss und mehr als hundert Zähne lassen darauf schließen, dass das Riesenkrokodil auch Fleisch fraß – anders als seine nächsten Verwandten, Pholidosaurus und Terminonaris, die sich nur von Fischen ernährten. Ein knollenförmiger Knochenauswuchs am Ende der Schnauze gibt den Forschern noch Rätsel auf. Möglicherweise diente er zum Riechen oder zur Lauterzeugung. (Science, in Druck)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 12 / 2001, Seite 28
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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