Porträt: Steiniger Weg zum Nobelpreis
Eigentlich wollte sie Schriftstellerin werden und Geschichten schreiben, ganz nach dem Vorbild der Literaturnobelpreisträgerin Selma Lagerlöf (1858-1940). Das zumindest verriet Rita Levi-Montalcini in einer Kurzbiografie, die sie für das Nobel-Komitee verfasste. Ihre ältere Schwester Anna habe die schwedische Literatin verehrt und sie mit dieser Begeisterung angesteckt.
Aber es sollte alles ganz anders kommen. Statt einer Schriftstellerkarriere schlug Rita Levi-Montalcini eine wissenschaftliche Laufbahn ein und widmete ihr Leben der Erforschung des Nervensystems. Mit so großem Erfolg, dass sie 1986 ebenfalls einen Nobelpreis erhielt: in der Kategorie Physiologie oder Medizin für die Entdeckung des Nervenwachstumsfaktors NGF (nerve growth factor). Der Weg dorthin war jedoch äußerst steinig, und sie musste eine ganze Reihe von Hindernissen überwinden – Hindernisse, die sie vor allem stark und entschlossen machten, wie sie viele Jahre später erklärte.
Rita Levi-Montalcini wurde am 22. April 1909 in Turin geboren, als jüngstes von vier Kindern einer gut situierten jüdischen Familie. Der Vater, Adamo Levi, war Elektroingenieur und laut seiner Tochter ein begabter Mathematiker. Die Mutter, Adele Montalcini, war eine angesehene Malerin. Der Bruder Gino sollte später ein anerkannter Architekt und Designer werden, während Ritas Zwillingsschwester Paola in die Fußstapfen der Mutter trat und sich als Künstlerin einen Namen machte. Nur die ältere Schwester Anna blieb jenseits des Rampenlichts ...
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