Nikotinsucht: Routine am Glimmstängel
Ein Morgen wie fast jeder andere: Noch das Klingeln des Weckers in den Ohren, schlurfen Sie in die Küche, greifen wie ferngesteuert zur Kaffeedose, löffeln die übliche Menge des braunen Pulvers in die Kaffeemaschine und drücken den kleinen Schalter – worauf sich das Gerät gurgelnd in Betrieb setzt. Die Handgriffe sind Ihnen so vertraut, dass Sie keine Sekunde darüber nachdenken müssen. Selbst wenn die Kaffeedose mal nicht an ihrem üblichen Platz steht, springt sie Ihnen sofort ins Auge.
Der Grund ist nicht überraschend. Wir richten unsere Aufmerksamkeit bevorzugt auf Dinge, die wir mit Angenehmem verbinden, etwa Kaffee. Der Muntermacher besitzt besonders hohe "Salienz", wie Forscher sagen. Wie salient – also "beachtenswert" – ein Gegenstand für uns ist und wie routiniert wir mit ihm umgehen, hängt von unseren Erfahrungen ab.
Solche Lernprozesse spielen aber nicht nur beim Kaffeekochen eine Rolle. Auch Raucher spulen ein automatisiertes Programm ab, wenn sie die vertraute Schachtel anvisieren, eine Zigarette herausfischen, sich in den Mund stecken, anzünden und den Rauch einatmen ...
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