Virologie: Rückzugsort des HIV aufgespürt
Bisher sind HIV-Infektionen nicht vollständig heilbar, da sich das Virus bei den Infizierten in bestimmte Immunzellen zurückzieht, die CD4-T-Zellen. Dort überdauert es und entzieht sich den bislang verfügbaren Therapien. Eine Arbeitsgruppe um Benjamin Descours von der Université de Montpellier hat nun herausgefunden, dass der überwiegende Teil jener Zellen, in denen sich das Virus versteckt, ein besonderes Oberflächenmolekül ausprägt, nämlich den Rezeptor CD32a. Für ihre Experimente infizierten die Forscher CD4-T-Zellen in der Petrischale mit HI-Viren. Die Zellen, in denen sich das Virus dauerhaft einnistete, lasen verschiedene Gene ab, die sie sonst nicht exprimieren – insbesondere jenes für den Rezeptor CD32a.
Anschließend untersuchte das Team um Descours die Blutproben von zwölf HIV-positiven Patienten, die mit Medikamenten behandelt wurden und bei denen die Infektion fast vollständig unterdrückt war.
Mit einem passenden Antikörper fischten die Forscher CD32a tragende, also mit HIV infizierte CD4-T-Zellen aus dem Blut und stellten fest, wie hoch deren Anteil an allen CD4-T-Zellen war. Dieser belief sich demnach auf 0,012 Prozent. Die Wissenschaftler hoffen, damit einen Biomarker gefunden zu haben, anhand dessen sich die Rückzugsorte des Virus erkennen und zerstören lassen.
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