Klimawandel: Satellit erfasst Eisschmelze
Anhand von Messdaten des europäischen Satelliten CryoSat-2 haben Forscher jetzt den jährlichen Eisverlust in Grönland und der Westantarktis beziffert. Demnach gehen in beiden Regionen zusammengerechnet etwa 500 Kubikkilometer Eis pro Jahr verloren. Das sei der höchste Wert seit Beginn der Satelliten-Höhenmessungen vor rund 20 Jahren, schreiben die Wissenschaftler vom Alfred-Wegener- Institut (AWI) in Bremerhaven.
CryoSat-2 hat Instrumente an Bord, mit denen sich die Höhe von Eisschilden messen lässt. Die Geräte senden Radar- oder Laserimpulse zur Erde und erfassen die zurückgeworfenen Signale. Mit den dabei gewonnenen Daten erstellte das Forscherteam flächendeckende Karten der Eisschilde auf Grönland und in der Antarktis. Zusätzlich dokumentierten die Wissenschaftler mit Hilfe weiterer CryoSat-2-Daten, wie sich die Mächtigkeit der Eispanzer zwischen 2011 und 2014 verändert hat. Gegenüber früheren Ergebnissen aus den Jahren 2003 bis 2009 habe sich der jährliche Eisverlust auf Grönland verdoppelt und in der Westantarktis verdreifacht, schreibt Mitautorin Angelika Humbert. Zwar beobachteten die Forscher einen Zuwachs des Eises in der Ostantarktis – allerdings sei dieser so klein, dass er die Einbußen in den anderen Gebieten nicht ausgleiche.
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