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Kosmologie: Schattenrisse Schwarzer Löcher
Die gewaltige Schwerkraft dieser kosmischen Mahlströme lässt nicht einmal Licht aus ihrem Bannkreis entkommen. Dennoch sollen weltweit vernetzte Radioteleskope demnächst den Schatten eines Schwarzen Lochs vor dem kosmischen Hintergrund abbilden.
Angenommen, ein Raumfahrer reist ins Zentrum der Milchstraße, wo sich ein gewaltiges Schwarzes Loch mit 4,5 Millionen Sonnenmassen namens Sagittarius A* – kurz Sgr A* – verbirgt. Während er sich dem Loch bis auf 10 Millionen Kilometer nähert, verlangsamen sich allmählich seine Funksprüche, seine Stimme wird tiefer und leiser, und schließlich kommt auf der Erde nur noch ein kaum hörbares monotones Flüstern an. Sein Abbild auf irdischen Fernsehschirmen wird zunehmend röter und schwächer, bis es an der Grenze des Schwarzen Lochs, dem so genannten Ereignishorizont, scheinbar für immer erstarrt.
Der Raumfahrer selbst erlebt hingegen keine Verlangsamung der Zeit und sieht am Ort des Ereignishorizonts nichts Ungewöhnliches. Dass er eine Grenze überschritten hat, weiß er nur, weil er uns sagen hört: "Hallo, der Empfang wird jetzt sehr schlecht." Seine letzten Eindrücke vermag er uns nicht mehr mitzuteilen, denn nichts, nicht einmal Licht, kann dem extremen Sog der Schwerkraft innerhalb des Ereignishorizonts entkommen. Eine Minute, nachdem er in den Horizont eingedrungen ist, zerreißen ihn die dort herrschenden Gravitationskräfte...
Der Raumfahrer selbst erlebt hingegen keine Verlangsamung der Zeit und sieht am Ort des Ereignishorizonts nichts Ungewöhnliches. Dass er eine Grenze überschritten hat, weiß er nur, weil er uns sagen hört: "Hallo, der Empfang wird jetzt sehr schlecht." Seine letzten Eindrücke vermag er uns nicht mehr mitzuteilen, denn nichts, nicht einmal Licht, kann dem extremen Sog der Schwerkraft innerhalb des Ereignishorizonts entkommen. Eine Minute, nachdem er in den Horizont eingedrungen ist, zerreißen ihn die dort herrschenden Gravitationskräfte...
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