Blickfang G&G 10/16: Schillernde Selbstreflexion
Zarte Spinnweben aus Neuronen und haarfeinen Axonen: Mit diesem Modell haben US-amerikanische Forscher und Künstler die bisher komplexeste und originalgetreueste künstlerische Darstellung des menschlichen Gehirns erschaffen. Neurowissenschaftler Greg Dunn und Physiker Brian Edwards nutzten unter anderem etliche MRT-Scans und Diffusions-Tensor-Bilder verschiedener Gehirne, die der Computer dann zusammenfügte.
Die Vorlage übertrugen die Künstler mit mikroskopisch kleinen Schnitten auf eine mit Blattgold beschichtete, reflektierende Folie. Mit der richtigen Beleuchtung hat es den Anschein, als würde man den Fluss neuronaler Erregung zwischen den Hirnregionen beobachten. Die 2,5 auf 4 Meter große Animation zeigt laut Dunn ein Gehirn, das eine Abbildung seiner selbst betrachtet, und trägt deshalb den Titel "Self Reflected" (auf Deutsch sinngemäß "selbst-betrachtend"). Der Betrachter könne also ehrfürchtig darüber staunen, was gerade im eigenen Kopf vor sich gehe.
Derzeit kann man das Werk in der Ausstellung "Your Brain" des Franklin Institute in Philadelphia erleben. Wem der Weg dorthin zu weit ist: Auch das obige Video vermittelt einen guten Eindruck.(ch)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben