Intelligenz: Schlaue Schleimpilze
Schleimpilze gehören zu den seltsamsten Lebewesen der Welt. Lange als Pilze klassifiziert, werden sie heute den Amöben zugeordnet. Die einzelligen Organismen haben weder Neurone noch ein Gehirn. Trotzdem diskutieren Wissenschaftler seit Jahren darüber, inwieweit sie in der Lage sein könnten, von ihrer Umwelt zu lernen und ihr Verhalten entsprechend anzupassen.
Für Audrey Dussutour, Biologin an der französischen Université Paul Sabatier in Toulouse, ist diese Frage längst beantwortet. Mit ihrem Team forscht sie seit fast einer Dekade am Schleimpilz Physarum polycephalum. Die Wissenschaftlerin lehrte den Organismus mittlerweile nicht nur, schädliche Substanzen zu ignorieren; sie zeigte auch, dass er sich noch viel später an sein erlerntes Verhalten erinnern kann. »Lernen« wird bei simplen Organismen meist als Habituation bezeichnet, oft um den Prozess von dem komplexerer Tiere mit Nervenzentren abzugrenzen. »Nach der klassischen Definition von Habituation lernt ein primitiver Einzeller so, wie es Tiere mit Gehirn tun«, sagt Chris Reid, Verhaltensbiologe an der Macquarie University in Australien ...
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