Schlichting!: Wasserstrahlen zwischen Oszillation und Zerfall
Wer in Marokko an einer traditionellen Teezeremonie teilnimmt, kann auch eine physikalisch interessante Beobachtung machen. Das Getränk schießt in einem hohen Bogen aus der Kanne und landet in den bereitstehenden Gläsern. Beim kunstvollen Einschenken wird die Tülle erstaunlich weit, zügig und zielgenau hochgezogen. Der Akt erscheint komplizierter, als er ist – wie sich leicht ausprobieren lässt. Bei der Aufwärtsbewegung muss der überwachende Blick bloß auf den Auftreffpunkt gerichtet bleiben. Dann führt man die Kanne ganz automatisch auf einer Kurve, die in der Physik als Wurfparabel bekannt ist.
Genaueres Hinsehen offenbart im Teestrahl in den meisten Fällen eine periodische Struktur. Er wirkt wie ein flaches Band, das man einige Male um seine Achse verdrillt hat. Dabei ist die Figur freilich kein statisches Gebilde, sondern fließt unablässig. Welche dynamischen Abläufe können solch eine stationär erscheinende, auffallend regelmäßige Schraubenform bewirken? …
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