Paläontologie: Schnelle Erholung nach Massensterben
Vor knapp 252 Millionen Jahren vernichtete das größte Massenaussterben der Erdgeschichte rund 95 Prozent der damaligen Meereslebewesen. Viele Wissenschaftler nahmen bisher an, dass Flora und Fauna etwa zehn Millionen Jahre brauchten, um sich von dieser Katastrophe an der Perm-Trias-Grenze zu erholen. Neue Fossilienfunde aus der Umgebung des amerikanischen Bear Lake (Idaho, USA) belegen nun allerdings, dass das Leben viel schneller wieder aufblühte.
Die mehr als 750 Fossilien aus der Triaszeit datieren auf ein ungefähres Alter von 250,6 Millionen Jahren – nur knapp 1,3 Millionen Jahre nach dem Perm-Trias-Aussterben. Das deutet auf eine wesentlich raschere Erholung des Ökosystems hin, als sie bisher postuliert worden war. Forscher um Arnaud Brayard von der Université Bourgogne Franche-Comté (Frankreich) zeigten sich überrascht von dem Artenreichtum, der sich in den versteinerten Lebewesen offenbart. Unter den Fundstücken sind Gliederfüßer wie urzeitliche Hummer und andere Krebstiere, ausgestorbene Schwammtiere und eine Gruppe von Tintenfischen, die man bislang nur aus späteren Abschnitten der Erdgeschichte kannte. Auch Überreste von räuberisch lebenden Belemniten (heute ausgestorbene Kopffüßer) sowie von Knochen- und Knorpelfischen aus jenem Zeitraum kamen zu Tage.
Wie es zu dem katastrophalen Massenaussterben am Ende des Perms kam, ist bis heute rätselhaft. Gut dokumentiert sind jedoch dessen unmittelbare Folgen. So erwärmten sich die Weltmeere um mindestens acht Grad Celsius und versauerten infolge einer dramatisch ansteigenden atmosphärischen Kohlenstoffdioxidkonzentration. Das Aussterbeereignis besiegelte das Ende der Erdfrühzeit und läutete den Aufstieg der Dinosaurier ein.
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