Onkologie: Schützendes X-Chromosom
Fast jeder zweite Deutsche kämpft mindestens einmal im Leben mit einer Krebserkrankung. Männer sind dabei stärker betroffen: Im Jahr 2013 stellten sie laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut 252 600 von 482 500 Krebspatienten. Umgerechnet auf 100 Erkrankte ergibt das ein Geschlechterverhältnis von 52 Männern zu 48 Frauen. Klammert man geschlechtsspezifische Tumorleiden – Wucherungen in Sexualorganen oder im Brustgewebe – aus, sind sogar 59 von 100 Krebspatienten männlich. An fast allen Krebsarten erkranken Männer häufiger, seien es Tumoren im Magen (drei von fünf Patienten männlich) oder in der Leber (vier von fünf). Entsprechend stirbt etwa jeder dritte Mann an Krebs, aber nur jede vierte Frau.
Gründe dafür suchten die Mediziner lange im unterschiedlichen Lebensstil. Männer trinken mehr Alkohol, rauchen häufiger und ignorieren öfter Frühwarnzeichen, die auf eine Erkrankung hindeuten können. Doch dies scheint ihr erhöhtes Krebsrisiko nicht vollständig zu erklären. Hinweise auf zusätzlich benachteiligende Faktoren haben Wissenschaftler nun im Genom gefunden: Frauen könnten durch ihre geschlechtsspezifischen Erbanlagen besser vor Tumorerkrankungen geschützt sein ...
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