Datensammeln: Schützt die NSA vor sich selbst!
In den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens hatte die National Security Agency (NSA) eine klar abgegrenzte Hauptaufgabe: die Sowjetunion im Auge zu behalten. Der Feind war eindeutig definiert, man wusste recht genau, wer dazugehörte und wer nicht, und die technischen Mittel beschränkten sich im Wesentlichen auf Spionageflugzeuge, versteckte Mikrofone (Wanzen) und das Abhören von Telefongesprächen.
Spätestens mit den Anschlägen des 11. September 2001 wurde alles ganz anders. An die Stelle eines identifizierbaren Hauptschurken war ein diffuses Netz aus einzelnen Terroristen getreten. Jeder Mensch auf der Welt war im Prinzip verdächtig und damit ein potenzielles Spionageziel. Zugleich musste sich das Handwerkszeug den neuen Kommunikationsmöglichkeiten anpassen. Dem rapide anschwellenden Datenverkehr über das Internet, vor allem mit mobilen Geräten, standen die klassischen Techniken hilflos gegenüber.
Daraufhin verschrieb sich die NSA einer neuen Strategie: alles sammeln. Keith Alexander, bis zum Frühjahr dieses Jahres Direktor der Agency, hat das in einem viel zitierten Ausspruch so auf den Punkt gebracht: "Wer eine Nadel im Heuhaufen finden will, braucht den ganzen Heuhaufen." Als Erstes sammelte die NSA Verbindungsdaten von praktisch jedem Telefongespräch innerhalb der USA, wenig später erfasste sie fast vollständig große Datenströme im Internet, aufgeschlüsselt nach Internetadressen außerhalb des eigenen Landes. Nach kurzer Zeit war der Datenstrom derart angeschwollen, dass alle zwei Stunden so viel Material zusammenkommt wie bei einer kompletten Volkszählung. ...
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