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Medizin: Schwangerschaftsvorsorge dank freier RNA

Ein neuer Bluttest für werdende Mütter hilft, das Risiko einer Präeklampsie zeitig zu ermitteln. Das ermöglicht es, gefährlichen Schwangerschaftskomplikationen vorzubeugen.
Eine Schwangere hält ein Ultraschallbild eines Ungeborenen in der Hand.

Die detaillierten Abläufe einer menschlichen Schwangerschaft sind schwer zu untersuchen. Zwar erlauben es invasive diagnostische Verfahren, DNA- oder RNA-Moleküle aus der Plazenta beziehungsweise dem Fötus zu gewinnen. Dieses Erbmaterial gewährt Einblicke in den momentanen Entwicklungsstand des heranwachsenden Kindes. Aus ethischen und praktischen Gründen kann man aber solche Proben nicht wiederholt nehmen, um die Schwangerschaft durchgängig zu überwachen.

Ein Team um Morten Rasmussen vom Unternehmen Mirvie, South San Francisco, hat nun bei zahlreichen Schwangeren spezielle RNA-Moleküle untersucht, die frei im Blutkreislauf zirkulieren – so genannte zellfreie RNA (cfRNA). Die insgesamt 1800 Frauen, die an der Studie teilnahmen, unterschieden sich hinsichtlich ihrer geografischen und ethnischen Herkunft, ihres Lebensalters, ihrer jeweiligen Schwangerschaftsphase und ihres Body-Mass-Index (das Verhältnis von Körpergewicht und -größe). Rasmussen und seine Arbeitsgruppe konnten aus den cfRNA-Analysen ableiten, wie sich die Genexpression in mütterlichem und embryonalem Körpergewebe während der Schwangerschaft normalerweise verändert. Anschließend nutzten die Forscherinnen und Forscher dieses Wissen, um frühzeitig zu erkennen, welche von den werdenden Müttern von einer potenziell gefährlichen Krankheit namens Präeklampsie bedroht sind…

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  • Quellen

Chiu, R. et al.: Non-invasive prenatal assessment of trisomy 21 by multiplexed maternal plasma DNA sequencing: large scale validity study. British Medical Journal 342, 2011

Edlow, A., Bianchi, D.: Tracking fetal development through molecular analysis of maternal biofluids. Biochimica et Biophysica Acta 1822, 2012

Rasmussen, M. et al.: RNA profiles reveal signatures of future health and disease in pregnancy. Nature 601, 2022

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