Astronomie: Schwarze Löcher im Doppelpack
Die Galaxie NGC 6240 weist im Radio- und Infrarotbereich ebenso wie im sichtbaren Spektrum zwei helle Kerne auf. Um festzustellen, welcher davon jenes äußerst massereiche Schwarze Loch enthält, das in den Zentren der meisten Sternsysteme vermutet wird, vermaß ein Forscherteam um Günther Hasinger und Stefanie Komossa vom Max-Planck-In-stitut für extraterrestrische Physik in Garching die 400 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie im Röntgenbereich. Überrascht stellten die Wissenschaftler fest, dass auch bei diesen hohen Energien beide Kerne strahlen. Demnach beherbergen beide aktive Schwarze Löcher – eine einmalige Konstellation. Vermutlich entstand die schmetterlingsförmige Galaxie aus der Kollision zweier Vorgänger, die je ein eigenes Schwarzes Loch mitbrachten. In einigen hundert Millionen Jahren werden die noch 3000 Lichtjahre voneinander entfernten Schwerkraftzentren miteinander verschmelzen und dabei einen gewaltigen Ausbruch von Gravitationswellen auslösen.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 2 / 2003, Seite 55
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