Schwerpunkt Iitaliker: Frühes Rom: Brudermord und Fremdherrschaft
Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, so lautet ein deutsches Sprichwort. Wie lange es aber nun dauerte und ab wann die Siedlung am Tiber als Stadt in die Geschichte eintrat, darüber herrscht rege Diskussion unter Experten. War es ein langsames Zusammenwachsen verschiedener Siedlungen, was die meisten von ihnen glauben? Oder stand doch ein regelrechter Gründungsakt am Beginn, so wie ihn der Mythos von den Zwillingen Romulus und Remus überliefert – und wie der italienische Archäologe Andrea Carandini neuerdings wieder postuliert?
Folgt man den Legenden, die sich um die Entstehung der Römer ranken, so bleiben jene, die im griechischen Kulturkreis kursierten, besonders vage. So notierte Dionysios von Halikarnassos im 1. Jahrhundert v. Chr., ein Grieche namens Euander habe lange vor dem Trojanischen Krieg mit seinen Gefährten am Palatin, einem der sieben Hügel der späteren Metropole, gelebt. Das Gebiet gehörte laut Dionysios zum Herrschaftsgebiet der Aboriginer und ihres Königs Faunus. Jahre später habe der Halbgott Herakles im Tal des Tiber den Riesen Cacus besiegt, und nun hätten sich einige seiner Männer auf dem Kapitolinischen Hügel angesiedelt. Beide Legenden verdeutlichen, dass dieser Raum der sieben Hügel schon lange vor den Römern mit Bedeutung aufgeladen war. ...
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