Serie Philosophie | Interview: "Uns bleiben die unlösbaren Probleme"
Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin:
Dreierlei: Residual-, Integrations- und Orientierungswissenschaft. Aber der Reihe nach. Etwas ironisch gesprochen ist sie zuerst eine Residualwissenschaft. Residual – also das, was an Fragen übrig bleibt, die nicht in eigene Wissenschaften ausgewandert sind. Damit bleiben der Philosophie die unlösbaren Fragen.
Das klingt nach intellektueller Resteverwertung.
Man kann es auch positiver sehen. Es gibt Grundfragen, die sich nicht in das methodische Korsett einer Einzeldisziplin zwängen lassen. Also zum Beispiel die Frage nach praktischer oder theoretischer Vernunft: Was ist ein gutes Argument für etwas? Das kann kein Thema sein für eine Einzelwissenschaft, und deshalb bleibt sie der Philosophie erhalten. Dasselbe gilt für metaphysische und ontologische Fragen.
Beschäftigt sich die Philosophie immer mit denselben Fragen? Gibt es denn überhaupt Fortschritte in der Philosophie?
Sie sind Physiker. Ist Physik kein Fortschritt? Physik ist ein Kind der Philosophie. Dort, wo die Philosophie sehr erfolgreich ist, löst sich meistens ...
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