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Serie Praktische Psychologie: Hier und doch woanders

Medienpsychologen untersuchen, wie Bücher, Filme, Computerspiele und das Internet unseren Geist beeinflussen.
Junge Online

Haben Sie schon einmal überlegt, wie viel Zeit Sie täglich mit Medien verbringen? Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die nach dem Aufwachen als Erstes ihr Smartphone vom Nachttisch nehmen und ihre Nachrichten checken. Zum Frühstück lesen Sie Zeitung oder scrollen auf dem Tablet durch Nachrichten-Websites. Auf dem Weg zur Arbeit hören Sie Radio oder Podcasts; im Büro schreiben Sie Mails, recherchieren im Netz und koordinieren nebenher per WhatsApp das nächste Treffen mit Freunden. Abends telefonieren Sie vielleicht noch mit Ihrer Schwester, die gerade in New York ist, sehen die Tagesschau und lesen noch ein Buch.

Rund zehn Stunden pro Tag verbringt der Durchschnittsdeutsche laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2014 mit Mediennutzung, fast zwei Drittel der wachen Zeit – Tendenz steigend. Wieso haben Medien so einen zentralen Stellenwert im Alltag, und was macht die mediale Dauerberieselung mit uns? Auf diese und andere Fragen sucht die Medienpsychologie Antworten.

Neue technische Entwicklungen setzen sich nur dann durch, wenn sie einen Nutzen für uns haben. Was also bieten Medien? Eine Erklärung lautet: Dank ihnen machen wir Erfahrungen, die sonst nicht möglich wären. So wie Auto und Fahrrad den physischen Ak­tions­radius vergrößern, lassen uns etwa Nachrichten und Video-Dienste Dinge wahrnehmen, die weit entfernt stattfinden. Dank historischer und fiktiver Erzählungen können wir sogar an lange zurückliegenden Begebenheiten teilhaben oder an welchen, die nie stattgefunden haben. ...

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  • Quellen

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Appel, M., Schreiner, C.: Digitale Demenz? Mythen und wissenschaftliche Befundlage zur Auswirkung von Internetnutzung. In: Psychologische Rundschau 65, S. 1-10, 2015

Appel, M., Schreiner, C.: Leben in einer digitalen Welt: Wissenschaftliche Befundlage und problematische Fehlschlüsse. In: Psychologische Rundschau 66, S. 119-123, 2015

Baethge, A., Rigotti, T.: Arbeitsunterbrechungen und Multitasking. Ein umfassender Überblick zu Theorien und Empirie unter besonderer Berücksichtigung von Altersdifferenzen. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund 2010

Kidd, D. C., Castano, E.: Reading Literary Fiction Improves Theory of Mind. In: Science 342, S. 377-380, 2013

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Mara, M., Appel, M.: Science Fiction Reduces the Eeriness of Android Robots: A Field Experiment. In: Computers in Human Behavior 48, S. 156-162, 2015

Pooley, J. D., Socolow, M. J.: Checking Up on The Invasion from Mars: Hadley Cantril, Paul F. Lazarsfeld, and the Making of a Misremembered Classic. In: International Journal of Communication 7, S. 1920-1948, 2013

Przybylski, A. K. et al.: A Motivational Model of Video Game Engagement. In: Review of General Psychology 14, S. 154-166, 2010

Ryan, R. M., Deci, E. L.: Self-Determination Theory and the Facilitation of Intrinsic Motivation, Social Development, and Well-Being. In: American Psychologist 55, S. 68-78, 2000

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Slater, M. D. et al.: Temporarily Expanding the Boundaries of the Self: Motivations for Entering the Story World and Implications for Narrative Effects. In: Journal of Communication 64, S. 439-455, 2014

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