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Welt der Wissenschaft: Interview: Roelin-Preis für ein Multitalent

Sibylle Anderl ist Astrophysikerin, Philosophin, Wissenschaftsjournalistin und Künstlerin. Die F.A.Z.-Redakteurin erhielt nun den Roelin-Preis für Wissenschafts­publizistik. »Sterne und Weltraum« stellt die vielseitige Persönlichkeit vor.
Dr. Sibylle Anderl

Sterne und Weltraum: Frau Anderl, wie sind Sie zur Astronomie gekommen?

Anderl: Das ist bei mir eine relativ untypische Geschichte, denn ich kam erst sehr spät zur Astronomie. Als Kind lag mir das Thema nicht unbedingt nah. Weder in meiner Familie, noch in meinem Freundeskreis gab es Bezüge zur Astronomie. Erschwerend kam hinzu, dass ich in Norddeutschland aufgewachsen bin und da der Himmel sehr oft bewölkt war.

Schon in der Grundschule hatte ich großes Interesse an der Mathematik, die mir viel Spaß bereitete. Über die Mathematik kam ich zur Physik, weil die Gleichungen auf die Natur angewendet werden. So fasste ich den Entschluss, Physik zu studieren. Während des Studiums entdeckte ich, dass die Astronomie das spannendste Teilgebiet ist, allein deshalb, weil es so vielfältig ist. Das hat mich fasziniert …

Kennen Sie schon …

Sterne und Weltraum – Swing-by – Raumsonde JUICE im Billardspiel mit Mond und Erde

Die europäische Raumsonde JUICE führte ein wichtiges Swing-by-Manöver am Erde-Mond-System durch, um mittels der Schwerkraft zu beschleunigen. Dabei half erstmals auch der Mond mit. Bis 2029 folgen drei weitere Planetenvorbeiflüge, um 2031 dann Jupiter und seine Galileischen Monde zu erreichen. Wir informieren Sie über die Details der Mission. Im zweiten Teil unserer Serie über Observatorien berichten wir über das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO, das in der chilenischen Atacama-Wüste gebaut wird. Ein langjähriger ESO-Mitarbeiter beschreibt uns den Fortschritt des Großprojekts. Das ELT soll ähnliche Durchbrüche wie die Weltraumteleskope Hubble und James Webb ermöglichen. Darüber hinaus beleuchten wir die wissenschaftshistorische Bedeutung der Werke des Philosophen Immanuel Kant, der dieses Jahr 300 Jahre alt geworden wäre, und zeigen in unserem Praxisbericht, wie Sie vom Boden aus mit amateurastronomischen Mitteln Raumstationen am Himmel fotografieren können.

Spektrum - Die Woche – Putzig, aber unerwünscht

Waschbären haben sich in Europa rasant verbreitet – die einen finden sie niedlich, andere sind nur noch genervt, weil die Tiere den Müll plündern oder in den Dachboden einziehen. Dazu kommen Risiken für Gesundheit und Natur. Wie stark schaden sie der heimischen Tierwelt und uns Menschen?

Spektrum der Wissenschaft – Vorstoß zur Sonne

Viele Vorgänge im leuchtenden Plasma unserer Sonne sind noch immer rätselhaft. Neue Raumsonden sowie Beobachtungen vom Erdboden aus sollen dabei helfen, die Phänomene besser zu verstehen. Außerdem im Heft: Höhere Symmetrien tragen zur Lösung physikalischer Rätsel bei – vom Teilchenzerfall bis hin zum Verhalten komplexer Quantensysteme. Wir berichten von Untersuchungen an kopflosen Würmern und winzigen Zellklumpen, die kein Gehirn haben, aber grundlegende kognitive Fähigkeiten. Die Klimaforschung nimmt Aerosole in den Blick, um Klimasimulationen zuverlässiger zu machen. Wussten Sie, dass die statistische Methode des t-Tests in der Guinness-Brauerei erfunden wurde? Daneben berichten wir über codebasierte Kryptografie.

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