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Besser denken: Die Unlogik des Lebens

Wissen, Zeit, Identität, Wahrheit – bei näherer Betrachtung erweisen sich solche scheinbar so selbstverständlichen Begriffe als höchst vertrackt.
Wasser aus einem Wasserhahn läuft entgegen der Schwerkraft nach oben.

Nachdem Sokrates, der Ahnvater der abendländischen Philosophie, schon eine Weile mit Menon von Pharsalos über das Wesen der Tugend disku­tierte, stellte Menon dem berühmten Denker die folgende Frage: "Auf welche Weise willst du suchen, wovon du überhaupt nicht weißt, was es ist? Denn als welches von allem, was du nicht weißt, willst du es dir denn vorlegen? Oder wenn du es träfest, wie willst du erkennen, dass es dieses ist, was du nicht wusstest?" Sokrates bemerkte, dass Menon ihn vor ein Dilemma stellen wollte. Entweder man weiß schon, was man wissen möchte, oder man weiß es nicht. Wenn man es schon weiß, dann ist es unnötig, danach zu suchen. Weiß man es aber nicht, ist die Suche unmöglich; denn man kann nichts finden, was man nicht kennt.

Was der griechische Philosoph und Sokrates-Schüler Platon hier in seinem Dialog "Menon" schildert, ist als Paradoxon der Erkenntnis bekannt geworden. Paradoxa sind Aussagen, die, aus einer anscheinend schlüssigen Argumentation folgend, im Widerspruch zu vor­herr­schenden Meinungen stehen und dem Alltags­verstand oder vertrauten Denkmustern zuwiderlaufen. Wie im geschilderten Beispiel der niederschmetternde Befund, dass man niemals echte Erkenntnis über irgend­etwas erlangen kann ...

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Gehirn&Geist – Licht - Wie es unser Denken beflügelt

Wenn die dunkle Jahreszeit beginnt, machen wir es uns gern mit Lichterketten und Kerzen gemütlich. Dabei hellt Licht nicht nur die Stimmung auf: Dank seines Einflusses auf die Hirnfunktion kann das Denken profitieren. Daneben berichten wir, wie Einzelkinder wirklich sind, oder wie Blase und Gehirn beim Urinieren zusammenarbeiten und was es mit dem Harndrang auf sich hat. Unser Artikel über Sigmund Freund widmet sich der unrühmlichen Geschichte der Psychologie und Psychotherapie unterm Hakenkreuz. Im Interview gibt die Psychologin Gilda Giebel Einblicke in den Alltag in der Sicherungsverwahrung. Sie behandelte dort als systemische Therapeutin die brutalsten Männer Deutschlands.

Gehirn&Geist – Faszination Gehirn: 38 Infografiken über unser Denken, Fühlen und Handeln

Weil Sprache allein nicht immer das beste Kommunikationsmittel ist, werden seit 2013 ausgewählte Inhalte auf eine andere Art präsentiert: in Infografiken. Denn manches lässt sich in Bildern so viel einfacher darstellen als mit Worten. In dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist« präsentieren wir ein »Best-of« unserer Infografiken zu Psychologie, Hirnforschung und Medizin. Wie funktioniert unser Orientierungssinn? Was haben Darmbakterien mit der Psyche zu tun? Was macht eine angenehme Unterhaltung aus? Wie wirkt Alkohol im Gehirn? Und warum lassen wir uns im Supermarkt so leicht zu Spontankäufen animieren? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden Sie in dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist«. Jede der 38 Grafiken im Heft widmet sich einem eigenen Thema.

Spektrum - Die Woche – Wann klingt eine Sprache schön?

Klingt Italienisch wirklich schöner als Deutsch? Sprachen haben für viele Ohren einen unterschiedlichen Klang, dabei gibt es kein wissenschaftliches Maß dafür. Was bedingt also die Schönheit einer Sprache? Außerdem in der aktuellen »Woche«: Rarer Fund aus frühkeltischer Zeit in Baden-Württemberg.

  • Literaturtipps und Quellen

Literaturtipps

Hayden, G., Picard, M.: Paradoxien. Von der Illusion bis zur Unendlichkeit: Vermeintliche Gegensätze. Libero, Kerkdriel 2016

Praktische Beispiele und Übungen zum Umgang mit logischen Trugschlüssen

Sainsbury, R. M.: Paradoxien. Reclam, Stuttgart, 3. Auflage 2010

Klassische Einführung des britischen Philosophen Richard M. Sainsbury

Quellen

McTaggart, J. E.: The Unreality of Time. In: Mind 17, S. 457-474, 1908

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