Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Astronomie: Signale von einer galaktischen Hauptzutat

Atomarer Wasserstoff hat die Epoche der stärksten Galaxienbildung im frühen Kosmos angetrieben. Schwache Radiostrahlung von weit entfernten Objekten gibt neue Hinweise auf das Gas - und liefert mögliche Gründe dafür, warum die Rate der Sternentstehung seither abgenommen hat.
Die Verteilung molekularen und atomaren Gases in der Spiralgalaxie M 51

Vor fast 40 Jahren fragte mich mein Doktorvater am ersten Tag im weiterführenden Studium: »Was versteht man unter Galaxienbildung?« Die Standardantwort vieler Kosmologen darauf dürfte in etwa lauten: »die schwerkraftbedingte Zusammenballung Dunkler Materie im Lauf kosmologischer Zeiträume«. Dunkle Materie ist ein geheimnisvoller unsichtbarer Stoff, der laut aktuellen Modellen den größten Teil der Teilchen im Universum ausmacht. Normale »baryonische« Materie – vor allem in Form von Wasserstoff, Helium und geringen Mengen schwererer Elemente – stellt lediglich einen kleinen Anteil der Masse im All. Sie ist sozusagen Beifahrer und wird beim Verklumpen der Galaxien von deren Gravitation mitgerissen.

Mein Doktorvater legte seinem verunsicherten Doktoranden eine etwas andere Antwort nahe: »die Ansammlung von Gas in den anziehenden Wolken aus Dunkler Materie und dessen Umwandlung in Sterne«. Denn für beobachtende Astronomen wie ihn (und jetzt auch für mich) wird die Sache erst mit der baryonischen Materie so richtig interessant. Nun hat ein Team um den indischen Radio­astronomen Aditya Chowdhury mit neuen Erkenntnissen über genau jenen Teil der Galaxienentstehung eine wichtige Wissenslücke zu den Vorgängen geschlossen …

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Akustische Kur gegen Stress

Naturgeräusche haben eine unglaublich beruhigende Wirkung auf uns. Wieso das so ist und wie Vogelgezwitscher und Wasserrauschen im Gehirn verarbeitet werden und auf unsere Psyche wirken, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der »Woche«. Außerdem: Läutet das KI-Zeitalter eine neue Ära der Physik ein?

Sterne und Weltraum – Dynamische Galaxis – Die Geschichte unserer Milchstraße

Moderne astronomische Erkenntnisse enthüllen, dass das Milchstraßensystem ein überraschend aktiver und tumultartiger Ort ist. Was das Ganze mit unseren Nachbargalaxien zu tun hat, erfahren Sie in unserer Titelgeschichte. Wir informieren Sie über die verschiedenen Unternehmungen der Raumfahrtnationen, wie sie ihrem Ziel, wieder Menschen auf den Mond und später auf den Mars zu bringen, näherkommen. Die Rolle privater Unternehmen spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Weiter berichten wir über Satelliten im erdnahen Weltraum, die aufgrund ihrer Anzahl und Helligkeit zunehmend ein Problem darstellen und zeigen Ihnen spektakuläre Bilder der Polarlichter, die im Mai den Himmel bis nach Europa erleuchteten.

Sterne und Weltraum – Mikroquasar – Gammastrahlen und Jets einer kosmischen Seekuh

Neue Beobachtungen des H.E.S.S.-Observatoriums enthüllen in einer Entfernung von 17 000 Lichtjahren von der Erde eine extreme Teilchenbeschleunigung im System SS 433, einem Mikroquasar. Ein Schwarzes Loch umkreist dort einen Stern mit zehnfacher Sonnenmasse – eines der rätselhaftesten Objekte unserer Galaxis. Ein Schwarzes Loch steht auch im Mittelpunkt von Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Gaia. Gaia BH3 – das massereichste stellare Schwarze Loch unserer Galaxis wurde entdeckt. Wir berichten über die totale Sonnenfinsternis am 8. April 2024 über Nord- und Mittelamerika und teilen viel Wissenswertes über den Meteoritenfall in Elmshorn, Schleswig-Holstein, im April 2023 mit.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quelle

Chowdhury, A. et al.: H I 21-centimetre emission from an ensemble of galaxies at an average redshift of one. Nature 586, 2020

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.