Nanotechnik: Silizium statt Ruß
Kohlenstoff-Nanoröhrchen sollen in der kommenden Nanoelektronik eine große Rolle spielen. Wissenschaftlern vom Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart gelang es nun, Vergleichbares aus einem Halbleiter herzustellen. Dazu brachten sie auf ein Halbleiter-Substrat zunächst eine "Opferschicht" und darüber dann zwei dünne Lagen aus Materialien auf, deren Gitter nicht recht zueinander passten, sodass eine mechanische Spannung entstand. Wurde nun die Opferschicht schrittweise weggeätzt, löste sich die darüber liegende Doppelschicht als dünne Folie ab und rollte sich aufgrund der Spannung zu einem Nanoröhrchen auf. Ein solches Röhrchen ließe sich beliebig auf der Substrat-Oberfläche platzieren, und sein Durchmesser je nach Wahl der mechanischen Verspannung zwischen den Schichten einstellen. Mittels Aufdampftechniken wie der Molekularstrahlepitaxie könnten auch Isolatoren, Metalle und Polymere aufgetragen und so neuartige Nano-Objekte gefertigt werden (Nature, Heft 410, S. 168, 2001).
Aus: Spektrum der Wissenschaft 5 / 2001, Seite 87
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