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Raumzeit-Paradoxe: Sind Zeitreisen möglich?

In die Zukunft können wir uns bereits bewegen. Ein Besuch in der Vergangenheit hingegen ist eine wesentlich kniffligere Angelegenheit.
Einstein-Rosen-Brücke

Im Jahr 1895 veröffentlichte der Engländer H. G. Wells seinen ersten Roman "Die Zeitmaschine". Einige Jahre ­später endete nicht nur die sechs Jahrzehnte währende Regentschaft der britischen Königin Victoria, sondern auch die zwei Jahrhunderte alte newtonsche Physik: Als Albert Einstein 1905 seine spezielle Relativitätstheorie vorstellte, warf er die überlieferte Vorstellung von Raum und Zeit über den Haufen. Etwas, was zuvor nur in der Fantasie von Sciencefiction-Autoren wie Wells existierte, war nun möglich: Reisen in die Zukunft. Gemäß Newtons Vorstellung verlief die Zeit überall gleichmäßig. Sie verging niemals schneller oder langsamer. Für Einstein dagegen war Zeit relativ.

Zeitreisen sind nicht nur möglich, sie haben sogar schon stattgefunden – wenn auch nicht so, wie Wells es sich vor­gestellt hatte. Den bisherigen Rekord hält der Raumfahrer Sergei Konstantinowitsch Krikaljow. Im Verlauf seiner Karriere hat der russische Kosmonaut 803 Tage im Weltraum verbracht. Wie Einstein bewies, vergeht die Zeit für Objekte in Bewegung langsamer als für solche, die sich relativ dazu in Ruhe befinden. An Bord der Raumstation Mir raste Krikaljow mit 27 000 Kilometern pro Stunde um die Erde. Insgesamt ist der Kosmonaut dadurch weniger gealtert als seine am Boden gebliebenen Mitmenschen – und zwar den 48. Teil einer Sekunde. Anders ausgedrückt ist Krikaljow also eine 48stel Sekunde in die Zukunft gereist. ...

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  • Literaturtipp

Müller, A.: Zeitreisen und Zeitmaschinen, Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg 2016

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