Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Sinne: Der Duft der Träume

Mit Blitzen, Brummen und Gestank traktieren Traumforscher Testschläfer im Labor. So wollen sie herausfinden, wie gut sich Träume durch Sinnesreize lenken lassen.
Gut gebettet

Haben Sie den Klang Ihres Weckers schon einmal in einen Traum eingebaut, bis Sie vom Gebimmel wach wurden? Tatsächlich kennt fast jeder Mensch das Phänomen, dass wir äußere Reize in das Traumgeschehen integrieren. Auch mir selbst ist das nicht unbekannt, wie ein Beispiel aus meiner privaten Traumsammlung zeigt:

Ich gehe in eine Kneipe. Der Mann an der Bar schnarcht im Stehen. Ich klopfe auf den Tisch, damit er aufwacht. Er beschwert sich, dass er nicht schlafen kann. Ich sage ihm, das mache einen schlechten Eindruck auf mögliche Kunden. Später stehe ich vor der Kneipe. Ein älterer Mann versucht, es sich auf einem Rollbrett bequem zu machen. Auch er schnarcht. Ich frage ihn, ob er unter nächtlichen Atemstillständen leidet. Er verneint und will von der ganzen Sache nichts wissen.

Als ich aufwache, bemerke ich, dass meine Partnerin wegen einer Erkältung, die sie beim Atmen behindert, laut schnarcht. Dieses Geräusch hat sich geradewegs in meinen Traum einge­schlichen.

Manchmal nehmen wir Töne im Schlaf aber auch vollkommen anders wahr, als sie in Wirklichkeit sind: Eine Probandin der Züricher Arbeitsgruppe um die Psychologin Inge Strauch träumte zum Beispiel, dass ihr rechter Fuß bei jedem Schritt quietschte. Tatsächlich hatten die Forscher ihr das Weinen eines Kindes vorgespielt. ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Lernen - Das Gedächtnis im Schlaf trainieren

Im Schlaf unbewusst wahrgenommene Reize können die Erinnerungsfähigkeit verbessern. Lassen sich Methoden der Hirnstimulation auch nutzen, um die Folgen neurologischer und psychischer Erkrankungen zu lindern? Außerdem: Wie lernt man Fremdsprachen am besten und erhöht somit seine Sprachkompetenz? Der Psychologe Mitja Back erklärt, was die narzisstische Persönlichkeit im Kern ausmacht und wie man am besten mit Narzissten umgeht. Laut einer populären Ansicht können psychische Störungen ansteckend sein – ähnlich wie eine Viruserkrankung. Was ist an dem Vergleich dran? Die Intelligenz von Tieren zu erforschen, funktioniert nur, wenn der Mensch sich dabei nicht in den Mittelpunkt stellt. Wie kann der Abschied von einer anthropozentrischen Verhaltensforschung gelingen?

Spektrum Kompakt – Schlafen und Träumen

Ob man morgens von einem mitreißenden Traum erzählt oder doch über Schlaflosigkeit klagt, hat verschiedene Einflussgrößen: Unter anderem verraten das Alter und die mentale Gesundheit, wie gut man schläft. Und wer seinen Schlaf beobachtet, kann darin sogar Vorboten künftiger Erkrankungen erkennen.

Spektrum - Die Woche – Mücken lieben mich!

Wer hat die meisten Mückenstiche? Jedes Jahr aufs Neue stellen wir fest: Mücken scheinen Vorlieben zu haben und suchen sich ihre menschlichen Opfer gezielt aus. Wir fragen uns in der aktuellen »Woche«: Gibt es tatsächlich ein Muster? Und kann man etwas dagegen tun, der oder die Auserwählte zu sein?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen und Literaturtipp

Berger, R. J.: Experimental Modification of Dream Content by Meaningful Verbal Stimuli. In: The British Journal of Psychiatry 109, S. 722-740, 1963

Dement, W., et al.: The Relation of Eye Movements, Body Motility, and External Stimuli to Dream Content. In: Journal of Experimental Psychology 55, S. 543, 1958

Hoelscher, T. J. et al.: Incorporation of Concern and Nonconcern-Related Verbal Stimuli into Dream Content. In: Journal of Abnormal Psychology 90, S. 88-91, 1981

Rasch, B. et al.: Odor Cues During Slow-Wave Sleep Prompt Declarative Memory Consolidation. In: Science 315, S. 1426-1429, 2007

Rechtschaffen, A., Foulkes, D.: Effect of Visual Stimuli on Dream Content. In: Perceptual and Motor Skills 20, S. 1149-1160, 1965

Schredl, M. et al: Olfactory Stimulation During Sleep Can Reactivate Odor-Associated Images. In: Chemosensory Perception 7, S. 140-146, 2014

Schredl, M. et al.: Information Processing during Sleep: The Effect of Olfactory Stimuli on Dream Content and Dream Emotions. In: Journal of Sleep Research 18, S. 285-290, 2009

Trotter, K. et al.: Olfactory Stimuli and their Effects on REM Dreams. In: Psychiatric Journal of the University of Ottawa 13, S. 94-96, 1988

Stuck, B. A., et al.: Arousal Responses to Olfactory or Trigeminal Stimulation During Sleep. In: Sleep 30, S. 506-510, 2007

Literaturtipps:

Schredl, M.: Träume - Unser nächtliches Kopfkino. Springer Spektrum, Berlin 2013 Ein Überblick über die psychologische Traumforschung

Strauch, I. et al.: Den Träumen auf der Spur: Zugang zur modernen Traumforschung. Hans Huber Verlag, Bern 2004. Schweizer Forscher schildern unter anderem die Beeinflussung des Trauminhaltes durch externe Reize.

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.