Blick in die Forschung - Kurzberichte : So jung und schon so sternenreich
Je tiefer ins All, desto weiter zurück blicken wir in die Vergangenheit. Das ist einer der faszinierendsten Aspekte der beobachtenden Astronomie. Weil das Prinzip von Ursache und Wirkung im gesamten Kosmos gilt, müssen Strukturen, die in einer bestimmten Entfernung beobachtet werden und die damit zu einem bestimmten Zeitpunkt existierten, in der jeweils vorangegangenen Epoche entstanden sein – denn die Entwicklungsgeschichte des Kosmos verläuft kontinuierlich.
Als ein Astronomenteam um Caroline Straatman von der Universität Leiden (mittlerweile am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, MPIA) im Jahr 2014 eine große Population sehr massereicher Galaxien entdeckte, stellten sie dieses Prinzip auf dem Prüfstand. Denn die Forscher fanden die Galaxien bei einer Rotverschiebung von z = 4. Ihr Licht war demnach gut zwölf Milliarden Jahre zu uns unterwegs. Berücksichtigt man die beschleunigte Expansion des Kosmos, dann befinden sie sich heute in einer Entfernung von 24 Milliarden Lichtjahren – denn der Raum zwischen uns und den Galaxien hat sich in den 13,7 Milliarden Jahren seit dem Urknall zusätzlich ausgedehnt. Anders ausgedrückt: Die Galaxien waren erst 1,5 Milliarden Jahre alt, als sie ihr Licht zu uns schickten ...
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