Photovoltaik: Solarzelle mit Brille
Einigkeit macht stark: Tandem- oder Tripelsolarzellen verwerten bis zu dreißig Prozent des auffallenden Lichts. Dazu bestehen sie aus Lagen spezieller Halbleiterverbindungen der III. und V. Hauptgruppe des Periodensystems. Ein solcher Schichtaufbau ergibt sozusagen zwei beziehungsweise drei verschiedene Solarzellen, die jeweils andere Bereiche des Lichtspektrums ausnutzen. Leider sind die Fertigungsverfahren und Materialien sehr viel teurer als die konventioneller Silizium-Photovoltaik, deshalb lohnen sich diese Solarzellen derzeit lediglich zur Versorgung von Raumflugkörpern. Ein Trick soll der Technik auch auf der Erde Marktchancen geben.
In Konzentratorzellen bündeln Linsen das Licht auf Tandemschichten, die dann entsprechend kleiner ausfallen können und demgemäß preiswerter sind. Kürzlich gelang es Forschern des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg, Sonnenlicht 500- bis 1000fach zu konzentrieren und so 21 Prozent Wirkungsgrad im Feldtest zu erreichen. Wie eine industrielle Fertigung solcher Konzentratorzellen aussehen kann, soll nun in einer Pilotanlage erprobt werden.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 2002, Seite 93
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