Blick in die Forschung: Kurzberichte: Sonne, Mond und Starlink
Als der Astronom Anthony »Tony« Tyson im Jahr 2015 zum ersten Mal von Elon Musks »Starlink«-Projekt hörte, machte er sich keine großen Sorgen. »Wir dachten alle, es würde sich um kleine Satelliten handeln«, sagt Tyson. Doch im Mai 2019 kam für den 80-jährigen Forscher der Schock. Die Satelliten, die Elon Musks Firma SpaceX im Weltall aussetzte, waren nicht klein. Und sie waren auch nicht dunkel, sondern reflektierten das Licht der Sonne. Menschen konnten sie Tage nach dem Start mit bloßem Auge sehen: eine Perlenkette hell leuchtender Punkte, die rasch über den Nachthimmel zog.
Die neuen Himmelsobjekte schienen auch große Observatorien zu stören. Im Internet machten Bilder die Runde, auf denen der Sternenhimmel von hässlichen Streifen verdeckt wird: Gruppen von Starlink-Satelliten, die während der langen Belichtungszeit durch das Sichtfeld eines Teleskops gezogen sind. Für Tyson war spätestens jetzt Alarmstufe Rot angesagt: Schließlich ist er der führende Kopf hinter einem ambitionierten neuen Observatorium, das seit fünf Jahren auf einem 2600 Meter hohen Berg in Chile entsteht – und wegen der Starlink-Satelliten weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben könnte.
2020 soll dieses Vera C. Rubin Observatory fertig werden. Mit ihm wollen Tyson und sein Team …
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