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Zum Nachdenken: Sonnensystem-Anomalien

Im Laufe der letzten Jahre haben sich Beobachtungen angesammelt, die unseren kosmischen Vorhof, das Sonnensystem, betreffen, und die sich durch die gültigen physikalischen Theorien nicht befriedigend erklären lassen. Oliver Preuss vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau, sowie Hansjörg Dittus und Claus Lämmerzahl vom Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation in Bremen (Slogan: »4.74 seconds microgravity, three times a day«), berichten ab Seite 26 in diesem Heft in ihrem Beitrag »Überraschungen vor der Haustür« von diesen merkwürdigen Beobachtungen, von denen hier zwei etwas näher betrachtet werden sollen.
Pioneer
Interplanetare Sonden, die zwecks Änderung ihrer heliozentrischen Geschwindigkeit einen nahen Vorbeiflug – Flyby – an der Erde durchgeführt haben, gewinnen offenbar einen kleinen Überschuss an Bewegungsenergie, der sich nicht aus der Himmelsmechanik ableiten lässt. Dieses Phänomen wird Flyby-Anomalie genannt. Die Jupitersonde GALILEO näherte sich nach einem Venus-Flyby der Erde am 8.12.1990 bis auf etwa 960 km an. Zur genauen Bahnverfolgung wurden vom Deep Space Network der NASA Radiosignale im S-Band zur Sonde geschickt, die von ihr postwendend zurückgesandt wurden. Dabei sah die Sonde wegen des sich vergrößernden Abstandes nach dem Vorbeiflug eine erniedrigte – rotverschobene – Frequenz, was dann beim Rückweg von der Sonde zur Erde nochmals auftrat. Diese Methode wird Zwei-Wege-Doppler-Messung genannt und erbringt gerade eine Verdoppelung der Signalfrequenzverschiebung, die aufgrund der Relativgeschwindigkeit zu erwarten wäre...

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