Solarthermie: Sonnenwärme-Kraftwerk ist Todesfalle für Vögel
Die Gewinnung von Sonnenenergie kann fatale Folgen für die Tierwelt haben. Bei einem bestimmten Typ solarthermischer Anlagen, dem Solarturm-Kraftwerk, fokussieren hunderte Brennspiegel das Sonnenlicht auf einen zentralen Mast. Dort erhitzt die Strahlung ein flüssiges Medium, dessen Wärmeenergie anschließend zur Erzeugung von Dampf dient, um Elektrogeneratoren anzutreiben. Diese Art der Energiegewinnung berge ein erhebliches Risiko für Wildvögel, berichten Forscher der amerikanischen Behörde United States Fish and Wildlife Service (USFWS): Der stark gebündelte Lichtstrahl könne die Tiere im Flug versengen.
Für ihre Studie haben die Biologen die Solarturm-Kraftwerksanlage Ivanpah in der amerikanischen Mojave- Wüste nach toten Vögeln abgesucht. Dabei ist das Team um Rebecca A. Kagan auf insgesamt 141 Kadaver gestoßen. Mehr als die Hälfte der Tiere starb direkt oder indirekt durch die Einwirkung des Sonnenlichts – etwa indem sie mit versengten Federn zu Tode stürzten oder Raubtieren zum Opfer fielen, weil sie nicht mehr richtig fliegen konnten. Die Temperaturen im gebündelten Lichtstrahl nahe am Zentralturm erreichen bis zu 500 Grad Celsius.
Derartige Solarthermie-Kraftwerke drohen zur Vogelfalle zu werden, mahnen die Wissenschaftler. Die hell leuchtenden Anlagen zögen massenhaft Insekten an, denen wiederum die Federtiere folgten. Zudem wirkten die Brennspiegelfelder aus der Ferne wie Wasserflächen. Um die Attraktivität für Vögel zu verringern, schlagen die Forscher vor, das Umland solcher Kraftwerke möglichst karg zu gestalten und tatsächlich existierende Wasserflächen abzudecken.
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