Sozialer Schmerz: Wenn die Seele wehtut
Schmerzen verstehen wir gemeinhin als etwas, was sich mit handfesten Mitteln lindern lässt: Bei Halsentzündung hilft meist Gurgeln und Wärme, bei verstauchten Gliedmaßen Ruhigstellen. Doch was tun bei Zurückweisung und Liebeskummer? Obwohl ebenfalls schmerzhaft, würde niemand einen Kloß im Hals mit warmen Wickeln behandeln oder ein gebrochenes Herz eingipsen.
Auch wenn wir für seelisches Leid oft die gleichen Begriffe verwenden wie für körperlichen Schmerz, unterscheiden sich die Empfindungen in vielerlei Hinsicht. So nehmen wir etwa psychischen Schmerz oft als belastender wahr, wie Forscher der University at Buffalo (USA) feststellten. Gefragt nach dem schlimmsten Erlebnis ihres Lebens, nannten drei von vier Befragten den Verlust eines geliebten Menschen. Eine schwere Verletzung oder Krankheit wurde seltener genannt als zum Beispiel ein beruflicher Rückschlag.
Trotz der unterschiedlichen Eindrücke, mit denen wir psychische und physische Verletzungen verbinden, sind ihre Folgen für den Körper mitunter erstaunlich ähnlich. "Stress-Kardiomyopathie" nennen Fachleute ein seltenes Herzleiden, das ohne erkennbare organische Ursache auftritt. Der wahrscheinlichste Auslöser für die infarktartigen Symptome spiegelt sich in einer anderen Bezeichnung wider: "Gebrochenes-Herz-Syndrom": Oft geht dem Leid eine besondere emotionale Belastung voran. Offenbar kann Liebeskummer – in extremer Form – einem tatsächlich "das Herz brechen" ...
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