Sport: Die gefährlichsten Bälle
Frau Professor Koerte, wie gefährlich ist ein Kopfball für das Gehirn?
Ein einziger Kopfball ist wahrscheinlich nicht gefährlich, aber es gibt Hinweise darauf, dass häufige Erschütterungen des Kopfes zu Mikroverletzungen des Gehirns führen können. Fußballprofis köpfen in ihrer Karriere tausende Male, nicht nur während eines Spiels, sondern vor allem während der Trainingseinheiten. Schon bei Nachwuchstalenten konnten wir nachweisen, dass sich die weiße Substanz des Gehirns im Vergleich zu Schwimmern verändert hatte. Es war allerdings fraglich, ob diese Veränderungen langfristig bestehen bleiben. Deshalb haben wir 16 ehemalige Profispieler untersucht, die heute im Schnitt 50 Jahre alt sind. Sie haben mindestens eine, oft aber viele Spielzeiten in der ersten, zweiten oder dritten Bundesliga gekickt. Es zeigte sich, dass mit zunehmendem Alter bei Fußballern die graue Substanz in großen Arealen des Gehirns deutlich abgenommen hatte – verglichen mit altersgleichen Sportlern von Nichtkontaktsportarten wie Schwimmen oder Tischtennis. Neben Feldspielern nahmen zwei Torhüter an der Studie teil. Letztere köpfen auf ihrer Position seltener als Feldspieler, und ihre Gehirne zeigten deutlich weniger stark ausgeprägte Veränderungen. Es dürfte also nicht der Fußballsport an sich oder der Lebensstil eines Fußballers sein, der zur Abnahme der grauen Substanz führt, sondern wahrscheinlich eher die vielen Kopfbälle.
Was passiert mit dem Gehirn, wenn ein Spieler einen Ball köpft?
Man kann das sehr schön in Zeitrafferaufnahmen erkennen ...
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