Springers Einwürfe: Demokratie mit Zusatzjoker
Da die Völker von einsamen Entscheidern – ob Fürst oder König, Diktator oder Führer – im Lauf der Geschichte wohl genug bekommen haben, gaben sie zunehmend dem Prinzip der Demokratie den Vorzug: Man trifft Beschlüsse gemeinsam, man stimmt (sich) ab. Aber das allein ist noch keine Garantie für perfekt rationales Verhalten der Gemeinschaft. Ist die Klugheit der Gruppe tatsächlich der Kompetenz einzelner Experten überlegen? Was, wenn sich bei demokratischen Abstimmungen bloß das unzureichende Wissen der meisten summiert?
Solche Fragen lassen sich experimentell untersuchen. Angenommen, eine Gruppe von Österreichern soll entscheiden, ob der Satz "Die Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen heißt Köln" zutrifft oder nicht. Wahrscheinlich wird die Mehrheit den Satz bejahen, weil Österreicher von der größten Stadt Nordrhein-Westfalens öfter hören als von der tatsächlichen Landeshauptstadt Düsseldorf. Also führt die demokratische Abstimmung in diesem Fall in die Irre ...
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