Springers Einwürfe: Die Erforschung der Forschung
Der österreichische Philosoph Karl Popper (1902 – 1994), der nach sozialistischen Anfängen bald zum strikten Gegner der Planwirtschaft konvertierte, lehnte jeden Versuch, die Zukunft vorherzusehen und Regeln für gesellschaftliche Entwicklungen aufzustellen, als gefährlichen Irrweg ab. Sein Hauptargument: Die Zukunft ist allein schon deshalb offen, weil sich wissenschaftliche Erkenntnisse nicht planen lassen. In der Tat kommen Erfindungen und Entdeckungen stets überraschend – sonst wären sie nicht neu –, und oft krempeln sie die Gesellschaft gründlicher um, als Futurologen und Sciencefiction-Autoren sich das träumen ließen.
Dennoch versuchen Soziologen neuerdings verstärkt, Erkenntnisse über den Erkenntnisgewinn zu gewinnen und Wissen über den Wissenschaftsprozess zu sammeln. Ihr erklärtes Ziel: vom popperschen Stochern im Nebel zu planmäßiger Erkenntnissuche und gezielter Förderung zu gelangen. ...
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