Springers Einwürfe: Meister der Zeichensprache der Natur
Manche Autoren schreiben dicke Bücher über China, ohne ein Wort Chinesisch zu können, aber wer das Reich der Mitte wirklich verstehen will, kommt ohne Kenntnis einiger tausend Schriftzeichen nicht aus. So verhält es sich auch mit der Natur: Ihr Buch ist laut Galileo Galilei in mathematischen Schriftzeichen geschrieben, und ohne Differenzial und Integral, Logarithmen und komplexe Funktionen, Matrizen und Vektorräume gibt die Natur ihre Geheimnisse nicht preis.
Das musste ich als Schüler leidvoll erfahren. Stolz hatte ich Populäres über – und sogar von – Einstein gelesen und wünschte mir darum zu Weihnachten ein Buch mit dem packenden Titel "Schwerkraft und Weltall", verfasst von einem gewissen Pascual Jordan. Doch zu meinem Schrecken waren alle Seiten übersät mit unverständlichen Hieroglyphen, und die wenigen normalen Sätze verhöhnten mich mit Zwischenbemerkungen des Typs: "Wie sofort zu sehen ist, folgt daraus..."
Also musste ich, wenn ich die Welt wirklich verstehen wollte, erst eine fremde Sprache lernen. So wurde ich Student der theoretischen Physik. ...
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