Porträt: Gerald Haug: Spurenleser im Klimalabyrinth
Der Klimaforscher Gerald Haug sucht in der Vergangenheit den Schlüssel zum Verständnis der Gegenwart. Indem er einstige Klimaänderungen rekonstruiert und interpretiert, gewinnt er Erkenntnisse von hoher Brisanz für die Zukunft der Menschheit.
Spektrum der Wissenschaft: Herr Professor Haug, Sie sind heute Klimaforscher, haben aber Geologie studiert. Bedauern Sie diesen Umweg?
Prof. Dr. Gerald Haug: Überhaupt nicht. Schauen Sie, die Geologie ist ja eine systemische Wissenschaft. Wer das Fach studiert, erhält eine Grundausbildung in Physik, Chemie und Biologie. Das Systemverständnis, auf das die Geologie zielt, empfand ich schon beim Studium als extrem reizvoll, und es fasziniert mich bis heute.
Spektrum: Was war denn Ihr ursprüngliches Berufsziel?
Haug: Ich wollte Umweltgeologe werden, um etwas Nützliches zu leisten. Aber dann entwickelte ich schon im Grundstudium durch sehr gute Lehrer großes Interesse an der Grundlagenforschung. Ich habe in Karlsruhe studiert und arbeitete in einem Sonderforschungsbereich zur Riftentwicklung in Ostafrika.
Spektrum: Was brachte Sie unter diesen Umständen denn dazu, nach dem Diplom fahnenflüchtig zu werden und in die Klimaforschung zu wechseln?
Haug: In Karlsruhe hielt ich einmal einen Vortrag zum Kohlenstoffkreislauf, in dem es um eine Untersuchung des Meeresgeologen und Klimaforschers Michael Sarnthein an der Universität Kiel ging. Bei ihm hatte ein Freund von mir gerade eine Doktorandenstelle angenommen. Eines Tages erzählte er mir, sein Betreuer plane ein Projekt für eine paläoklimatische Rekonstruktion im Nordpazifik. Das erschien mir reizvoll. Also bekundete ich Sarnthein in einem Brief mein Interesse. Bei dem Vorstellungsgespräch, zu dem er mich daraufhin einlud, bombardierte er mich eine halbe Stunde lang mit seinen Ideen zu dem Vorhaben. Ich verstand so wenig, dass ich schon kapitulieren wollte. Doch Sarnthein störte sich nicht im Geringsten an meiner Unbedarftheit, sondern ermunterte mich: Es habe noch keinem geschadet, mal etwas anderes zu tun...
Prof. Dr. Gerald Haug: Überhaupt nicht. Schauen Sie, die Geologie ist ja eine systemische Wissenschaft. Wer das Fach studiert, erhält eine Grundausbildung in Physik, Chemie und Biologie. Das Systemverständnis, auf das die Geologie zielt, empfand ich schon beim Studium als extrem reizvoll, und es fasziniert mich bis heute.
Spektrum: Was war denn Ihr ursprüngliches Berufsziel?
Haug: Ich wollte Umweltgeologe werden, um etwas Nützliches zu leisten. Aber dann entwickelte ich schon im Grundstudium durch sehr gute Lehrer großes Interesse an der Grundlagenforschung. Ich habe in Karlsruhe studiert und arbeitete in einem Sonderforschungsbereich zur Riftentwicklung in Ostafrika.
Spektrum: Was brachte Sie unter diesen Umständen denn dazu, nach dem Diplom fahnenflüchtig zu werden und in die Klimaforschung zu wechseln?
Haug: In Karlsruhe hielt ich einmal einen Vortrag zum Kohlenstoffkreislauf, in dem es um eine Untersuchung des Meeresgeologen und Klimaforschers Michael Sarnthein an der Universität Kiel ging. Bei ihm hatte ein Freund von mir gerade eine Doktorandenstelle angenommen. Eines Tages erzählte er mir, sein Betreuer plane ein Projekt für eine paläoklimatische Rekonstruktion im Nordpazifik. Das erschien mir reizvoll. Also bekundete ich Sarnthein in einem Brief mein Interesse. Bei dem Vorstellungsgespräch, zu dem er mich daraufhin einlud, bombardierte er mich eine halbe Stunde lang mit seinen Ideen zu dem Vorhaben. Ich verstand so wenig, dass ich schon kapitulieren wollte. Doch Sarnthein störte sich nicht im Geringsten an meiner Unbedarftheit, sondern ermunterte mich: Es habe noch keinem geschadet, mal etwas anderes zu tun...
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