Nobelpreis für Physiologie oder Medizin: Spurensuche im Blut
Zu den großen Plagen der Menschheit gehört die Infektionskrankheit Hepatitis C. Weltweit sind mehr als 70 Millionen Menschen davon betroffen, schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO, davon rund 300 000 in Deutschland. Zirka 400 000 Menschen sterben jedes Jahr an den Spätfolgen der Krankheit, die unbehandelt zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen kann.
Lange war Medizinern die Krankheitsursache unklar. Dass sich das geändert hat, ist vor allem Harvey J. Alter, Michael Houghton und Charles M. Rice zu verdanken: Den drei Wissenschaftlern gelang es, den viralen Erreger ausfindig zu machen. Das Komitee des Karolinska-Instituts in Stockholm erkannte ihnen dafür am 5. Oktober den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin zu. Ihre Arbeit habe nicht nur dazu beigetragen, die Ursachen chronischer Hepatitis aufzuklären, sondern auch die Basis für Bluttests und Therapien geschaffen, die Millionen Menschenleben retteten, heißt es in der Pressemitteilung des Instituts.
Bereits in den 1940er Jahren erkannten Wissenschaftler, dass es verschiedene Formen von Leberentzündungen (auch Hepatitis genannt, von altgriechisch »hepar« für Leber) gibt, die sich in Ursache und Verlauf unterscheiden. Da ist zum einen die Hepatitis A, übertragen durch verunreinigtes Trinkwasser, kontaminierte Lebensmittel oder über Schmierinfektionen, die Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber oder Durchfall hervorruft. Sie verläuft akut und löst keine Langzeitbeschwerden aus …
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