Ozeane: Monsterwellen auf der Spur
Zwei Wochen vor Weihnachten 1978 geriet das westdeutsche Frachtschiff »München« im Nordatlantik in einen heftigen Sturm. Die vorhergesagten Wellen und Winde sollten aber eigentlich keine Gefahr für den 261 Meter langen Frachter darstellen. Beunruhigt war die Besatzung daher nicht; um Mitternacht funkte eines der Mitglieder noch ein deutsches Kreuzfahrtschiff an und schloss die lockere Konversation mit: »Gute Reise und bis bald!«
Drei Stunden später sah die Lage plötzlich völlig anders aus. Von der »München« ging ein Notruf aus, darauf folgte nur noch Schweigen. Das Schiff und seine 28-köpfige Besatzung verschwanden spurlos. Man konnte bloß vier Rettungsboote, drei Schiffscontainer und eine Handvoll Schwimmhilfen bergen.
Als Ermittler den Fall untersuchten, verblüffte sie ein Detail ganz besonders. Eines der Rettungsboote war ursprünglich etwa 20 Meter über dem Wasser an der München mit Metallbolzen festgeschraubt worden. Es musste daher eine gewaltige Kraft auf das Heck des Schiffs gewirkt haben, um das Boot von seinem Platz zu reißen. Dass eine Welle dafür verantwortlich sei, konnte niemand glauben, denn ein solcher Seegang war zu diesem Zeitpunkt undenkbar. Die Bundesmarine erklärte schließlich die Ursache des Untergangs für ungeklärt.
Seit Jahrhunderten behaupten Seeleute, dass der Ozean ein weitaus gefährlicherer Ort ist, als es der gesunde Menschenverstand vermuten lässt …
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