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Chronobiologie: Stellräder für die innere Uhr



Wie wir Menschen haben Mäuse einen ausgeprägten – wenn auch genau den umgekehrten – Tagesrhythmus: Sobald es abends dunkel wird, erwachen die nachtaktiven Nager zum Leben. Und wie wir Menschen können Mäuse ihre innere Uhr an veränderte Bedingungen anpassen: Verlängert künstliches Licht am Abend die Helligkeitsperiode um ei-ne Viertelstunde, werden die Tiere in der nächsten Nacht erst später munter; setzt dagegen die Helligkeit am Morgen früher ein, beginnen sie ihre abendlichen Streifzüge entsprechend eher. Wie Urs Albrecht vom Max-Planck-Institut für Experimentelle Endokrinologie und seine Kollegen vom Baylor College of Medicine in Houston (Texas) nun nachgewiesen haben, sind an dieser Anpassung zwei Gene beteiligt, von denen man schon länger weiß, dass sie mit circadianen Rhythmen zu tun haben: Per1 und Per2. Mäuse, bei denen die Forscher Per1 blockiert hatten, verloren die Fähigkeit, ihre innere Uhr vorzustellen, während Nager mit ausgeschaltetem Per2 sie nicht mehr zurückstellen konnten. Dieser Befund ist vermutlich auf den Menschen übertragbar. So entdeckten Forscher bei Patienten, die am Syndrom der vorverlagerten Schlafphase leiden, ein defektes Per2-Gen. (Journal of Biological Rhythms, Bd. 16, Nr. 2, S. 100)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 6 / 2001, Seite 24
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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