Blick in die Forschung - Kurzberichte : Vom Schwarzen Loch zerrissen?
Im Juni 2015 fanden zwei robotische 14-Zentimeter-Teleskope des "All Sky Automated Survey for SuperNovae" (ASASSN, gesprochen: Assassin) in Chile ein punktförmiges Objekt in einer Galaxie in Richtung des südlichen Sternbilds Indus. Mit einer Helligkeit von nur 17 mag war es nicht besonders auffällig. Dann aber zeigten Nachbeobachtungen, dass die Galaxie und somit auch die ASASSN-15lh getaufte Quelle eine Rotverschiebung von z = 0,233 aufweisen: Beide sind somit rund 3,8 Milliarden Lichtjahre entfernt. Damit errechnet sich die absolute Helligkeit von ASASSN-15lh zu –23,5 mag. Das ist doppelt so hell wie die leuchtstärkste bisher beobachtete Supernova, 200-mal so hell wie eine typische Supernova vom Typ Ia und auch 20-mal so hell wie alle Sterne unseres Milchstraßensystems zusammen. "Läge sie in unserer eigenen Galaxie, so erschiene sie heller als der Vollmond", erklärte Anfang 2016 Krzysztof Stanek von der Ohio State University und Mitglied des ASASSN-Teams.
Damit begann das Rätselraten: Wie kam das Rekordobjekt zu einer derart hohen Leuchtkraft? Bei einer normalen Supernova stammt der größte Teil des anfänglichen Explosionslichts aus dem radioaktiven Zerfall des ausgeworfenen Nickel-56 in der expandierenden Hülle, ein in massereichen Sternen in großen Mengen gebildetes Isotop. Im Falle von ASASSN-15lh wären aber so große Mengen an Nickel erforderlich, dass die Supernovamodelle an ihre Grenzen kommen ...
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