Gewässerchemie: Altlasten verzögern Rückgang von Todeszonen
Das Überangebot an Stickstoff und Phosphat in vielen Gewässern ist eines der dringlichsten Umweltprobleme im 21. Jahrhundert. Für die hohe Nährstoffbelastung sind neben ungeklärten Abwässern vor allem Viehzucht und Ackerbau verantwortlich. Seit 1950 ist der Einsatz von Düngemitteln global um das Zehnfache gestiegen. Von 1970 bis 2000 hat die Menge an Stickstoff, die Flüsse in den Ozean verfrachten, um 43 Prozent zugenommen. Mehr als Dreiviertel davon stammen aus der Landwirtschaft.
An den Küsten bewirken die überschüssigen Nährstoffe, dass sich Algen massenhaft vermehren. Wenn diese sterben, sinken sie Richtung Meeresboden. Währenddessen recyceln Bakterien die Biomasse, was aber viel Sauerstoff verbraucht. Auf diese Weise entstehen sauerstoffarme (hypoxische) Zonen, in denen Fische, Muscheln, Garnelen und andere Meerestiere nicht überleben. Seit 1950 wurden weltweit mehr als 500 solcher »Todeszonen« entdeckt. Wissenschaftler gehen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus, da vor allem ärmere Länder den ökologischen Zustand ihrer Gewässer oft kaum überwachen ...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben