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Physik: Strom vom Meeresgrund



Am Meeresboden vor der Küste von New Jersey produziert "Oscar" nun schon seit über sieben Monaten auf einem Quadratmeter Fläche etwa fünfzig Milliwatt elektrische Energie. Der Ocean Sediment Carbon Aerobic Reactor nutzt dabei eine natürliche Potentialdifferenz zwischen der Sedimentoberfläche und tieferen Schichten. Sie entsteht, weil die winzigen Organismen am Meeresgrund mit Hilfe von unterschiedlichen chemischen Reaktionen Energie gewinnen: Plankton im freien Wasser oder an den oberen Bodenschichten zersetzt organisches Material mit der Hilfe von Sauerstoff; Kleinstlebewesen in tieferen, sauerstoffarmen Sedimentbereichen sind dagegen auf Oxidationsmittel wie Nitrat oder Sulfat angewiesen. Leonard Tender vom US Naval Research Laboratory greift die resultierende elektrische Spannung einfach mit zwei Elektroden in unterschiedlicher Tiefe ab. Zwar ist diese Energiequelle zu gering, um einen nennenswerten Beitrag zur allgemeinen Stromversorgung zu leisten. Doch ließen sich Unterwasser-Sensoren und Sonargeräte damit antreiben, deren Batterien bislang regelmäßig ausgetauscht werden müssen.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 12 / 2001, Seite 29
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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